Tagungsbeitrag

Bölling, Jörg:

Godehard von Hildesheim. Bischof – Heiliger – Klosterpatron

''St. Gotthard'' ist in der Alpenregion, vor allem mit geographischem Bezug zum gleichnamigen Pass und Tunnel, noch heute in aller Munde – auf Deutsch, Französisch (Gothard), Italienisch (Gottardo) und in weiteren Sprachen wie Englisch und Spanisch. Demgegenüber wird die norddeutsche Namensvariante ''St. Godehard'' fast ausschließlich mit einer der – nicht gerade zahlreichen – nach ihm benannten Kirchen assoziiert, unter denen die nun gefeierte Jubilarin unbestritten herausragt: die Basilika und ehemalige Benediktinerabtei in Hildesheim. Für die Wahl Godehards zu deren Klosterpatron nur zwei Jahre nach seiner Heiligsprechung waren vor allem zwei Gründe ausschlaggebend: zum einen Godehards Wirken als Bischof von und vor Ort in Hildesheim, in dessen Nachfolge der Klostergründer und maßgebliche Betreiber der Kanonisation, Bischof Bernhard I., amtierte, zum anderen Godehards persönliche Lebensführung, die dieser Heilige im Sinne seiner klösterlichen Herkunft als Bischof beibehielt und allgemein förderte, um sie schließlich postum an die nach ihm benannte Hildesheimer Klosterkirche weiterzugeben. Hierfür werden im Vortrag bisher wenig beachtete und jüngst erstmals veröffentlichte Quellen näher betrachtet werden.

Prof. Dr. theol. Dr. phil. Jörg Bölling ist katholischer Theologe, Historiker und Latinist, spezialisiert in Kirchengeschichte sowie in Geschichte, den Historischen Hilfswissenschaften und Musikwissenschaft mit den Schwerpunkten Mittelalter und Frühe Neuzeit. Seit 2018 ist er Professor für Kirchengeschichte am Institut für Katholische Theologie der Universität Hildesheim. Kontakt: boelling@uni-hildesheim.de