Jahresbericht 2013

Wissenstransfer
- EU-Projekt EwaGlos gestartet
- Salzwiki
- E-Publication
- Schriftenreihe
- E-learning-Kurse
Veranstaltungen
Sonstiges

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Das Hornemann Institut im HAWK Jahresbericht 2013 (pdf, 516 KB)


Wissenstransfer
  • EU-Projekt EwaGlos gestartet
    Der Antrag der Institutsleitung im Rahmen der letzten Ausschreibung des CULTURE PROGRAMME (2007-2013) wurde bewilligt: Am 1.10.2013 startete EwaGlos, ein Projekt zur Entwicklung eines europäischen illustrierten Glossars für Wandmalerei und Architekturoberfläche, denn die Terminologie der Konservierung/Restaurierung ist in Europa noch nicht klar definiert.
    Das Konsortium besteht aus sieben wissenschaftlichen Institutionen unter Leitung des Hornemann Instituts und wird von assoziierten Partnern und externen Expertinnen unterstützt. Prägnante Texte und demonstrative Abbildungen werden die Begriffe der Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei und Architekturoberfläche gut und zweifelsfrei erläutern. Am Ende wird das Glossar als kostengünstige, not-for-Profit-Print-Publikation und über das Internet veröffentlicht.
    Seit Projektbeginn wurden die Projektwebsite zur internen und externen Kommunikation aufgebaut (www.ewaglos.eu), publizierte und unpublizierte Materialien zu Begriffsdefinitionen gesammelt und mit dem Aufbau der Arbeitsdefinitionen (auf dt. und ital. und zur Kommunikation auch auf engl.) begonnen.
  • Salzwiki
    Die im Rahmen eines DFG-Projekts entwickelten deutsch- und englischsprachigen Fachwikis mit Repositorium zum Thema Salz werden weiterhin gepflegt und ausgeweitet. Zurzeit werden noch Fachleute für Texte zu den Materialien Keramik, Glas, organische Materialien, Putze und Mörtel gesucht. Dr. Hans-Jürgen Schwarz arbeitet weiterhin ehrenamtlich als Chefredakteur des deutschen Wikis, Dr. A. Elena Charola als Chefredakteurin des englischen Wikis.
    Die Nutzung von SalzWiki steigt permanent an: Das deutsche Fachwiki hat im Juli 2013 die Marke von 240.000 Hits überschritten. Das englische SaltWiki erreichte inzwischen mehr als 100.000 Hits.
    Salzwiki ist inzwischen auch in die Volltextsuche der E-Publication auf www.hornemann-institut.de/german/e_publication.php. integriert.
  • E-Publication
    Als Datenzentrum der TIB registrierte das Hornemann Institut weiterhin wichtige elektronische Veröffentlichungen und ergänzende Forschungsdaten auf seiner Website oder auf Salzwiki mit der persistenten Kennung DOI (Digital Object Identifier). Die insgesamt über diese beiden Informationsplattformen angebotenen elektronischen Publikationen im Bereich Erhaltung von Kulturgut wachsen stetig an, es sind inzwischen über 1650 Abstracts und 110 Volltexte.
    Im November 1998 begann der Aufbau des Hornemann Instituts insbesondere mit dem Auftrag, zur Wissenschaftskommunikation im Bereich der Erhaltung von Kulturgut via neuer Medien beizutragen. Anlässlich seines15jährigen Bestehens hat das Institut alle elektronischen Publikationen, die bis Juli 2013 als Volltexte entweder auf seiner Website oder auf salzwiki.de kostenfrei bereit gestellt sind, in einem kleinen gedruckten Katalog zusammengestellt.

    2013 veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten:
    • Brümmer, Ludger:
      Abschlussbericht zum KUR-Projekt mediaartbase.de
    • Franzen, Christoph; Löther, Thomas und Matthias Zötzl:
      Modellhafte energetische Optimierung des umweltgeschädigten Beamtenhauses am Kloster St. Marienthal
    • Franzen, Christoph:
      Detektierung und Konservierung infolge von Umwelteinflüssen hohlstehender Wandmalereien am Beispiel der national wertvollen mittelalterlichen Kirchen in Kühren und Bad Schmiedeberg
    • Franzen, Christoph; Löther, Thomas; Meinhold, Uwe:
      Nutzungsorientierte, optimierte Lokaltemperierung von Kirchen – modellhafte Voruntersuchungen und Konzeptentwicklung
    • Roeßiger, Susanne; Mühlenberend, Sandra; Lang, Johanna:
      Abschlussbericht zum KUR-Projekt: Wachsmoulagen: Wertvolles Kunsthandwerk vom  Aussterben bedroht
    • Silligmann, Stephanie:
      Das polychrom gefasste Sandsteinportal im Flaschenturm des Schlosses Hartenfels zu Torgau in Sachsen: Eine exemplarische Untersuchung zur polychromen Bauplastik und zu ihrer Erhaltungsproblematik.
    • Franzen, Christoph; Zötzl, Matthias; Backhaus, Thomas; Kohla, Doris:
      Abschlussbericht zum DBU-Förderprojekt: Modellhafte Sanierung umweltgeschädigter Pfeilervorlagen an der im neugotischen Stil errichteten Kathedrale St. Jakobus, Görlitz
    • Manshanden, Anniek; de Góes, Bianca; Staiger, Catherina et al.:
      From Paper to Book. Der erste einer kleinen Reihe von Dokumentationsfilmen, die im Rahmen des EU-geförderten Erasmus-Projekts "HiTec - Documentation of Historical Techniques" entstanden ist.
  • Schriftenreihe
    2013 haben wir unsere Schriftenreihe fortgesetzt:
    Es erfolgte die Publikation der Beiträge der internationalen Tagung zusammen mit ICOMOS in Trier „Wandmalereien in freier Bewitterung. Konservatorische Herausforderungen am UNESCO-Weltkulturerbe Konstantinbasilika Trier“ vom 7. bis 9. April 2011. Der Tagungsband erschien als Band 15 der Schriftenreihe des Hornemann Instituts unter dem Titel "Weltkulturerbe Konstantinbasilika Trier. Wandmalereien in freier Bewitterung als konservatorische Herausforderung“.
    Die Beiträge erläutern ausführlich das interdisziplinäre Forschungsprojekt zur Erhaltung der Putze und der Außenmalerei an der Konstantinbasilika. Man findet hier sehr konkrete und praxisnahe Angaben zu heutigen und historischen Restaurierungsmaßnahmen und verwendeten Materialien (u. a. von Riedl, Danzl, Drewello, Hangleiter, Srša, Warger) bis hin zu sehr innovativen Verfahren.
    Schließlich schrieben Barbara Hentschel, Hans-Jürgen Schwarz sowie Angela Weyer an einer Broschüre zum DFG Projekt, die Anfang 2014 als Band 16 der Schriftenreihe erscheinen wird.
  • E-Learning-Kurse
    Unsere Kurse laufen in zwei getrennten Phasen jeweils im Frühjahr und Herbst:
    Im Frühjahr, vom 8. April bis 9. Juni 2013, boten wir vier Kurse an:
    Im Wintersemester, zwischen dem 23. September bis zum 24. November 2013, liefen folgende Kurse:
    Im Aufbau befindet sich die spanische Sprachvariante des Kurses „Restaurierungstheorien und -methoden von 1945 bis heute“.

    Die Kurse in englischer Sprache werden auch auf Englisch betreut. Sie starteten mit Lernenden aus zehn Ländern auf vier Kontinenten: Europa, Nord- und Südamerika sowie Australien. Der Vorteil der Kurse ist, dass man zeit- und ortsunabhängig selbstständig lernen kann und bei Bedarf individuelle Betreuung durch die Tutorin im Institut oder durch die Autorinnen erhält. So erstaunt es wenig, dass sehr unterschiedliche Menschen den Kurs gebucht haben: Viele arbeiten als voll ausgebildete Restaurator/inn/en an Museen, andere sind für Forschungsinstitute tätig, z. B. dem weltweit agierenden Getty Conservation Institute in Los Angeles oder der Universität der Philippinen Los Banos. In der Regel sind es bereits akademisch ausgebildete Restaurator/inn/en, aber vereinzelt sind unter den Teilnehmer/inne/n auch Studierende oder Restaurator/inn/en im Handwerk.

    Was die Kursteilnehmer/innen eint, ist ihre Bereitschaft, sich von zu Hause oder vom Arbeitsplatz aus in der von ihnen gewünschten Lerngeschwindigkeit und inhaltlichen Tiefe fortzubilden und sich aktuellen Lernstoff multimedial erläutern zu lassen. Anhand von Checkpoints können sie selbst ihren Lernfortschritt prüfen. Wenn sie den Abschlusstest erfolgreich ablegen, natürlich online, erhalten sie - dann via Post - ein qualifiziertes Zertifikat des Instituts, das inzwischen auch auf ein Konservierungs-Studium an der HAWK anerkannt werden kann.

    Den Studierenden der HAWK standen zusätzlich noch folgende Kurse zur Verfügung: Wissenschaftliches Arbeiten, Befundsicherung von Architekturoberfläche, Objektgeschichte, Beiträge zur Bestandserhaltung von Büchern.

Veranstaltungen

2013 wurde das Hornemann Kolleg für Restaurierung und Denkmalpflege fortgeführt"

  • Hornemann Kolleg 1: aus der Region
    Letzter Vortrag:
  • Hornemann Kolleg 2: in der HAWK
    Die Fusion der ehemaligen Hildesheimer Fakultät Erhaltung von Kulturgut mit der Fakultät Bauwesen zur großen Fakultät Bauen und Erhalten sowie die engere Zusammenarbeit der Restaurierungsstudiengänge mit der Fakultät Gestaltung stärkt die interdisziplinäre Arbeit in der HAWK. Aus diesem Grund stellen im Sommersemester 2013 Professoren anderer Fachdisziplinen der HAWK neue innovative Projekte mit HAWK-Restaurator/inn/en vor:
  • Hornemann Kolleg 3: Aus der Praxis. Alumni berichten
    Im Wintersemester 2013/14 berichteten auf Anregung von Studierenden Ehemalige der Hildesheimer Restaurierungsstudiengänge von Projekten aus ihrer beruflichen Praxis. Die Vorträge gaben einen Eindruck davon, wie unterschiedlich studiert wurde und wie vielfältig das spätere Berufsfeld sein kann: von der Forschung über die aktive Restaurierung zur Beratung in der Denkmalpflege oder Betreuung von Ausstellungen. Die Vortragenden stellten ihre Tätigkeiten an konkreten Projekten verschiedener Fachrichtungen vor.

    Die Veranstaltungen fanden weiterhin immer um 18:30 Uhr am Brühl 20 in Hildesheim statt und waren öffentlich. Der Eintritt war frei.
    Der Fachschaftsrat beteiligt sich konzeptionell und finanziell am Kolleg.
  • Konferenzen
    Vom 25. - 28. September lud die HAWK zusammen mit dem internationalen Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) zu einer internationalen Denkmalpflege-Tagung ein: Unter dem Motto „Geteilt – Vereint! Denkmalpflege in Mitteleuropa zur Zeit des Eisernen Vorhangs und heute“ diskutierten 138 Denkmalpfleger, Historiker, Politologen an konkreten Beispielen zur Praxis in der Denkmalpflege.
    Die vom Hornemann Institut in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ursula Schädler-Saub von Fakultät b organisierte Tagung stellte das jüngste und meist vernachlässigte Kapitel der Geschichte der mitteleuropäischen Denkmalpflege nach 1945 beidseits des Eisernen Vorhangs anhand thematischer Schwerpunkte und verschiedener Akteure in mehreren Staaten vor. Die Beiträge haben die Bedeutung dieser Epoche für den heutigen Denkmalbestand und für unser aktuelles Geschichtsverständnis analysiert. Die Tagung basierte auf den Ergebnissen eines mehrjährigen Forschungsprojekts von Prof. Dr. Ursula Saub (HAWK) und Prof. Dr. Thomas Danzl (Dresden), das zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands die Grundsatzüberlegungen und die Praxis der Denkmalpflege im geteilten Deutschland durch die Befragung von 20 Hauptakteuren erforschte, mit ihren Auswirkungen auf das denkmalpflegerische Handeln im wiedervereinten Deutschland. Das Hornemann Institut unterstützte sowohl das Projekt wie auch die Tagung.
    Eine Publikation der Tagung ist für Mitte 2014 geplant.

Sonstiges

  • UNESCO-Welterbetag 2013
    Der neunte Welterbetag der Deutschen UNESCO-Kommission und der UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V. fand am Sonntag, den 2. Juni, statt. Das diesjährige Motto „UNESCO-Welterbe erhalten und gestalten“ passte besonders gut zur neuen Hildesheimer Fakultät Bauen und Erhalten, so dass einige wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Studierende der Fakultät und des Hornemann Instituts in der Michaeliskirche Mit-Mach-Angebote für Groß und Klein anboten, u. a. Malen wie vor 1000 Jahren: die Decke und die Seligpreisungen der Michaeliskirche sowie Buchmalerei des Hildesheimer Domschatzes; und als Experiment: Ein Stück Welterbe digital in 3D.
  • Hildesheimer Themenjahr 2014 und 1200jähriges Bistums- und Stadtjubiläum 2015
    2014 hat sich Hildesheim das Themenjahr „Welterbe und Geschichte“ vorgenommen. Das Hornemann Institut konzipierte für das Themenjahr eine Vortragsreihe im Rahmen des Hornemann Kollegs, um den Hildesheimer Bürgerinnen und Bürgern und ihren Gästen die Hintergründe genauer darzustellen: Was steht denn in der Welterbekonvention? Wie kommt eine Stadt/ein Land zu einer Welterbestätte? Was hat das für konkrete Konsequenzen für die Eigentümer/innen – in Hildesheim wie andernorts auf der Welt?
    Angesichts der vielen unterschiedlichen, z.T. aber sich überschneidenden kulturgeschichtlichen Projekte in diesen beiden Jahren initiierte das Institut einen regelmäßigen Mittagstisch, damit sich die beteiligten Wissenschaftler/innen inhaltlich austauschen und sich ggf. für gemeinsame wissenschaftliche Projekte vernetzen.
  • Forschung: Barock in Hildesheim
    2012 startete das Institut ein Projekt zur kunstwissenschaftlichen Erforschung der Architektur und Raumausstattung Hildesheims zur Barockzeit. Es wurde 2013 fortgesetzt.
  • Unterstützung der Hildesheimer Restaurierungsstudiengänge
    Die Arbeit der Fakultät wurde unterstützt durch die Durchführung von Lehrveranstaltungen sowie Mitarbeit bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, insb. der Webseite. Als zentrale Einrichtung der HAWK ist das Institut aber kein Teil der Fakultät mehr und kann sich in den offiziellen Gremien nicht engagieren.
    In die Lehre brachte das Institut eine Innovation: Zum ersten Mal wurde im Master-Studiengang Konservierung und Restaurierung - zusätzlich zu einer ganztägigen Exkursion zu den Originalen - im Rahmen eines Webinars unterrichtet, und alle Studierenden waren sehr zufrieden. Das Thema dieser Veranstaltung war die Erhaltung von Wachsmoulagen, ein Spezialgebiet, was in Hildesheim zusätzlich zum Lehrplan belegt werden kann. Diese Internet-Kommunikation wird gerade von den fortgeschrittenen Studierenden sehr geschätzt, weil es ihnen eine höhere Ortsunabhängigkeit ermöglicht: Vor allem in Anbetracht des Semesterprogramms mit den vielen Praxisangeboten außerhalb der HAWK und einem hohen Anteil von externen Blockveranstaltungen entstand die Idee, auch eine der Präsenzveranstaltungen via Internet, als sogenanntes "Webinar" anzubieten.

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