Hochschularbeit
Paulina Potel: | Ein matt-weiß gefasstes Lichtobjekt mit polymeren Lichtleitern. Zur Erforschung des interaktiven Objekts „Lichtbesen – brom up your life“ (2010) von Gerry Ammann mit dem Fokus auf präventiven und konservierenden Maßnahmen | Zurück |
Sprache: | Original - Übersetzung | |
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Zusammenfassung: | Gegenstand der Diplomarbeit ist das auf einem interaktiven Konzept beruhende Lichtobjekt „Lichtbesen – brom up your life“ (2010) sowie die zugehörige, drei Jahre später produzierte Videoarbeit „Der Lichtbesen“ (2013) des österreichischen Künstlers Gerry Ammann. Bei der hängend präsentierten Lichtarbeit handelt sich es um einen Besen, dessen Besatz aus polymeren Lichtleitern durch eine im Objektinneren positionierte RGB-LED verschiedenfarbig leuchten kann. Die Innenkonstruktion des Objekts besteht aus einem Hart-PVC-Rohr und Holzleisten, um welche in Aceton gelöstes Polystyrol modelliert ist. Die gesamte Oberfläche des Objekts ist mit einer industriell vergüteten Kalkfarbe matt-weiß gefasst. Der vorliegende Erhaltungszustand der Arbeit ist unter anderem von Spuren interaktiver Auseinandersetzungen sowie von material- und herstellungsbedingten Schadensphänomenen geprägt. Es liegen vereinzelt Sprünge im Polystyrol, ein abgebrochener Lichtleiter sowie Fassungsfehlstellen vor. Zudem weist die Fassung vom Untergrund gelöste Schollen und Bereibungen mit einer pudernden Oberfläche auf. Zu Beginn der Arbeit erfolgte eine umfangreiche Untersuchung und Erfassung des bisher kaum dokumentierten Objekts in seiner Materialität und Funktionsweise. Mit Hilfe von FTIR-ATR und Pyrolyse-GC/MS Analysen wurden die vorliegenden Materialien charakterisiert. Der Aufbau des Kunstwerks sowie die Position der elektronischen und elektrischen Komponenten wurde anhand einer Röntgenradiographie dokumentiert und in einem Schaltplan dargestellt. Über eine Auseinandersetzung mit den vorliegenden Materialien, dem künstlerischen Konzept sowie der Objektgeschichte und dessen Herstellungsprozess, erfolgte eine Einschätzung des aktuellen Zustands. Darüber hinaus wurden mögliche Risiken und zu erwartende Veränderungen evaluiert. Wesentliche Quellen dafür stellen zwei mit dem Künstler geführte Gespräche sowie die Aufnahmen der dem Lichtobjekt zugehörigen Videoarbeit „Der Lichtbesen“ (2013) dar. Zielsetzung des daraus erarbeiteten Konservierungskonzepts ist es, die Arbeit samt den Spuren der Nutzung und der intendierten Lichtwirkung zu erhalten. Die von Substanzverlust bedrohten Fassungspartien wurden nach einer eingehenden Literaturrecherche zu vergüteten Kalkfarben und dem Objekt nachempfunden Versuchsreihen mit JunFunori® sowie Mischungen aus JunFunori® und Störleim konsolidiert. Als präventive Maßnahme wurde die Charakteristik des von den polymeren Lichtleitern emittierten, chromatischen Lichts über sich ergänzende Verfahren dokumentiert. Anhand einer fotografischen Dokumentation, spektrometrischen Messungen sowie der Erfassung der von den elektronischen und elektrischen Komponenten aufgenommenen Stromstärke wurde eine Grundlage zur Erhaltung der intendierten Lichtwirkung geschaffen. |
Schlagworte: | Licht, LEDs, vergütete Kalkfarbe, polymere Lichtleiter, Fluorpolymer, Polystyrol, Musealisierung, interaktives Kunstwerk, Konsolidierung, JunFunori®, Dokumentation von Lichtkunst |
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