Tagungsbeitrag

Körber, Albrecht:

Die Rückumwandlung von Bleiweißverbräunungen und ihre Evaluierung am Beispiel von Wandmalereien in Burg Strechau und Schloss Tillysburg

Der bis 1579 entstandene protestantische Bilderzyklus auf der Decke des so genannten ''Andachtsraumes'' in der Burg Strechau (Österreich) wurde im Zeitraum 1984-85 unter der Leitung von Heinz Leitner restauriert. Die massiven Verbräunungen der Malerei waren als Umwandlungsprodukt von Bleiweißpigment in braunes Bleidioxid analysiert worden. Dem Wunsch nach Wiedergewinnung der Lesbarkeit und einer nahezu ursprünglichen Farbwirkung wurde durch die chemische Rückumwandlung von braunem Bleidioxid in Bleiweiß entsprochen, eine vom Opificio delle Pietre Dure in Florenz entwickelte Behandlungsmethode, die man in Österreich hier erstmalig anwendete. 2004 stellte man erstmals Veränderungen an den Malereien fest und führte umfangreiche interdisziplinäre Untersuchungen durch.
Ziel des Vortrags ist die Erläuterung der Pigmentveränderungen einer Rückumwandlung nach 20 Jahren. Zudem fließen die Ergebnisse einer 2021 durch Gunter Preuß praktizierten Rückumwandlung von Bleiweißverbräunungen am Schloss Tillysburg in Österreich ein.
Die präsentierten Ergebnisse sind in Zusammenarbeit entstanden: Mein Dank gilt vor allem in memoriam Heinz Leitner, Prof. Dr. Christoph Herm (HfBK Dresden), Roland Lenz (HfBK Dresden, heute ABK Stuttgart), Dr. Mauro Matteini und Dr. Angela Zoppi (CNR-ICVBC, Florenz), Dr. Christiane Lofrumento (Universität Florenz), Prof. Dr. Karin Petersen (ehem. HAWK) sowie Prof. Dr. Hubert Paschinger (BDA, Wien) sowie Dipl.-Rest. Gunter Preuß (Berlin).


Dipl.- Rest. Albrecht Körber studierte an der HfBK Dresden Restaurierung von Wandmalerei. Er ist seit 2007 freiberuflich tätig und seit 2023 auch Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HfBK Dresden. Er ist Mitglied der Fachkommission zum Restauratorengesetz des Bundeslandes Sachsen-Anhalt und stellvertretender Sprecher der Landesgruppe Sachsen im VDR. Kontakt: info@koerber-restauratoren.de