Hochschularbeit

Anne-Marei Hacke: Untersuchungen der Materialeigenschaften und der Alterung von Wandteppichen Zurück
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Für die Untersuchungen nachgestelltes Gewebe im Vegleich zum historischen Vorbild (rechts).
Zusammenfassung: Die Erforschung der Technologie und die Konservierung von textilen Wandbehängen bilden einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung unseres kulturellen Erbes.
Das Ausbleichen der Farben und die Oxidation von Metallen werden zumeist als erstes Zeichen des Verfalls von Wandteppichen wahrgenommen . Ausschlaggebend für die
Schädigung vertikal präsentierter Wandteppiche sind jedoch Abbauprozesse, die zum Verlust der Flexibilität und der Zugfestigkeit der Fasern führen.
2002 wurde von der Europäischen Union das Monitoring-Projekt MODHT ins Leben gerufen. Das Ziel des Projekts lag in der zerstörungsfreien Untersuchung und Evaluation der Schadenfaktoren historischer Wandteppiche.

Die vorliegende Arbeit entstand im Kontext des MODHT-Projektes und beinhaltet Studien über natürliche Farbstoffe, Woll- und Seidenfasern sowie Metallfäden.
Anhand von Beispielen historischer Wandteppiche aus der Zeit des frühen 15. bis 17. Jahrhunderts wurden in rekonstruierender Weise Gewebemuster hergestellt. Anhand dieser Versuchsmuster erfolgten Untersuchungen zur Herkunft der Farbstoffe, der Spezifikationen der Wolle und Seidengarne und der Gewebestrukturen.
Die in der Arbeit verwendeten Analysemethoden werden im dritten Kapitel beschrieben: Rasterelektronenmikroskopie (REM) in Verbindung mit energiedispersiver Röntgenspektroskopie (EDX), Photoelektronenspektroskopie (PES), Flugzeit-Massenspektrometrie (TOF-MS) und Röntgendiffraktometrie (XRD).
Im vierten Kapitel folgen Untersuchungen zu der Anwendbarkeit, den Möglichkeiten und den Grenzen der berührungsfreien Analysemethode TOF-MS zur Identifizierung natürlicher Farbstoffe. Die Analysen konnten in der Regel erfolgreich für getrocknete Filme von Färbebädern und Farbstoffen auf Papier eingesetzt werden. Weniger geeignet ist die Methode für die Untersuchung von gefärbten Textilfasern.

Der Einfluss von Färbemethoden, von beschleunigten und natürlichen Alterungsprozessen auf die Morphologie der Fasern und die chemischen Eigenschaften der Oberflächen von Wolle und Seide werden im fünften Kapitel erläutert.
Besonders interessante Ergebnisse ergaben sich durch die Gegenüberstellung von degenerativen und schützenden Einflüssen von Metallionen und der Oxidation von Schwefel in den oberflächennahen Bereichen der Wollfasern. Eine direkte Beeinflussung der Dehnbarkeit der Fasern konnte nachgewiesen werden.
Die Inhalte des sechsten Kapitels konzentrieren sich auf die Klassifikation von Metallfäden, deren Zusammensetzung und Korrosion.

Ergänzende Untersuchungen befassten sich mit den Auswirkungen von Korrosion auf den Verfall von Wolle und Seide und die Adsorption von Reinigungsmitteln durch Metalle.
Eine fundierte Dokumentation beschreibt eine Vielfalt von äußerst seltenen, komplexen Metallfäden mit doppelten und dreifachen Umwicklungen aus einfachen und vergoldeten Silberfäden.
Neue Erkenntnisse über die Verarbeitung einer Kombination von Rollen und Ausschneiden zur Fertigung der Metallfäden konnten gewonnen werden. Erstmalig konnte die Verwendung von Blattgold in Metallfäden nachgewiesen werden.

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Detailaufnahmen doppelt mit Metall umwickelter Textilfasern.
weitere Angaben:
  • Hochschule: University of Manchester
  • Art der Arbeit:  Dissertation
  • Erstprüfer/in:  Dr. Jim Tate
  • Zweitprüfer/in:  Prof. Franz Wortmann
  • Abgabedatum:  2006
  • Sprache:  Englisch
 
Kontakt:
 
Anne-Marei Hacke
marei.hacke@[Diesen Teil loeschen]gmail.com

 
Download:
 
Volltext der Hochschularbeit  Volltext in englisch
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Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk steht unter einer Creative Commons BY-NC-ND 3.0 Deutschland Lizenz.
DOI (Digital Object Identifier) 10.5165/hawk-hhg/100
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