Hochschularbeit

Martina Griesser-Stermscheg: Metall und Licht im "volksnahen Sezessionismus". Die Ausstattung der Donaufelder Kirche zum Hl. Leopold in Wien-Floridsdorf (1905-14) Zurück
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Kanzelbüste "Hl. Floridus" von A. Illitsch (1912)
Zusammenfassung: Stilistisch ist die Donaufelder Kirche in Floridsdorf am Übergang vom Historismus zum Sezessionismus anzusiedeln. Im Zentrum des Interesses der Auftraggeber, dem Land Niederösterreich und dem Stift Klosterneuburg, stand die sanfte Missionierung und die Manifestation kirchlich politischer Ordnung in einer Arbeiter-Gemeinde, die im neuen Industrieort Floridsdorf explosionsartig wuchs und von verschiedensten Nationalitäten der damaligen Kronländer durchzogen war. Die Abhängigkeit zum Standort und zur Zielgruppe bestimmt die Gestaltung - der Grenzgang in dieser Abhängigkeit besteht darin, die Ausstattung nicht volkskünstlerisch gefällig zu gestalten, und damit der Entwicklung der jungen Wiener Moderne ein Bein zu stellen, sondern neue Methoden anzuwenden, die trotz nicht eindeutig avantgardistischer Herangehensweise von Innovation getragen sind.



Die Ausstattung ist vom Zeitgeist der Jahrhundertwende bestimmt und arbeitet mit der Faszination an neuen Energieformen, Technologien und Materialien, deren finale Einsatzgebiete noch nicht gänzlich fixiert waren und heute Einblicke in ein originelles Experimentierfeld öffnen. Im Mittelpunkt steht der kombinierte Einsatz von Buntmetall-Legierungen und elektrischem Licht als neuartige künstlerische Ausdrucksmittel. Angestrebt wird eine Lesart der frühen Moderne, die sich aus einer Summe von Methoden unterschiedlicher Disziplinen ergibt. Die Bestandsanalyse erfolgt nach Kriterien der gängigen kunsthistorischen Tradition.




Erweitert wird diese durch die technologische Untersuchung der Kunstwerke, sowohl aus der Sicht des in historischer Technik geschulten Handwerkers oder Produzenten als aus der Sicht der Metallurgie und Materialwissenschaft. Die Interpretation des ursprünglichen Erscheinungsbildes, die Beurteilung des Erhaltungszustandes der behandelten Ausstattungsgegenstände obliegt den Konservierungswissenschaften. Kultur- und kirchenhistorische Aspekte runden das Feld ab.
Die Dissertation steht in engem Zusammenhang mit der Gesamt-Restaurierung der Metallausstattung 2002-2004, die im Auftrag vom Stift Klosterneuburg vom Ordinariat für Konservierung und Restaurierung durchgeführt wurde.

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weitere Angaben:
  • Hochschule: Universität für angewandte Kunst Wien
  • Art der Arbeit:  Dissertation
  • Erstprüfer/in:  Univ.-Prof. Mag. Dr. Gabriela Krist
  • Zweitprüfer/in:  Univ. Prof. Dr. Ernst Bacher
  • Abgabedatum:  2005
  • Sprache:  Deutsch
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