Hochschularbeit

Gesine Betz: Kunst- und Kulturobjekte aus „Butter“. Chronologie, Kunsttechnologie und kulturgeschichtlicher Kontext. Zurück
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Zusammenfassung: Seit wann und wo gibt es Kunst- und Kulturobjekte aus „Butter“? Dieser Fragestellung nach Speisefetten in der freien und angewandten Kunst geht die Masterarbeit für bestimmte geographische Regionen nach. Hierfür wird das Vorkommen von Kunst- und Kulturobjekten aus Speisefetten in chronologischer Reihenfolge untersucht.
Da die Grundvoraussetzung für den Einsatz von „Butter“ das Wissen und die Fähigkeit der Herstellung darstellen, wird auf die kulturhistorische Entwicklung und den sozioökonomischen Stellenwert des Nahrungsmittels eingegangen, um zu klären, seit wann tierische Butter in welcher geographischen Region dokumentiert ist. In der Masterarbeit wird aufgezeigt, dass die Verwendung von Butter bzw. Speisefetten als Werkstoff von Kulturgegenständen und Kunstwerken vom Mittelalter bis in die zeitgenössische Kunst belegt ist.
Bei sakralen Zeremonien im Buddhismus wird Yakbutter als Opfergaben und als Brennstoff für Opferlampen verwendet. Zudem formen tibetische Mönche Mandalas aus gefärbter Butter,verzieren Opferkuchen mit Dekorelementen aus Butter und stellen Menschen große Butter-Skulpturen für das alljährliche „Butter-Skulpturen-Fest“ her.
In der westlichen Welt werden aus Butter geformte Skulpturen erstmalig für aristokratische Tischbankette als Dekoration neben dreidimensionalen Objekten aus Zucker, Marzipan und Traganth seit der Renaissance bis zum Barock erwähnt. Dann treten Butter-Skulpturen erst wieder in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert und hier überwiegend in Nordamerika auf, um als Werbe- und Marketingobjekte das aufstrebende technisierte Molkereiwesen sowie die neuen Möglichkeiten der Kühltechnik zu präsentieren. Diese von der Milchwirtschaft gesponserten Auftragswerke beginnen mit der als Künstlerin tätigen Bäuerin Caroline Shawk Brooks und setzen sich als Tradition bis in die Gegenwart bei den sogenannten State Fairs in Amerika fort.
In der freien Kunst werden Speisefette seit den 1960er Jahren als Werkstoff verwendet, wobei Joseph Beuys „Butter“ am stringentesten in seiner Werkgenese zur Verbildlichung seiner plastischen Theorie verwendet hat. In der zeitgenössischen Kunst verwendet beispielsweise Sonja Alhäuser den Werkstoff „Butter“ zum modellieren von Skulpturen für ihre opulent gestalteten Festmähler in Anlehnung an feudale Bankette der Barockzeit sehr eindrucksvoll.
Zum Schluss werden Grenzen und Möglichkeiten der Konservierung und Restaurierung von Kunstwerken aus Speisefetten anhand von ausgewählten Fallbeispielen aufgezeigt.

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Schlagworte: Butter, Speisefett, Fett, Butter-Skulptur, Joseph Beuys
weitere Angaben:
  • Hochschule: Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
  • Art der Arbeit:  Masterarbeit
  • Erstprüfer/in:  Prof. Dr.-Ing. P. Paul Zalewski, M.A.
  • Zweitprüfer/in:  Dr. Ute Stehr, Dipl. Rest.
  • Abgabedatum:  2019
  • Sprache:  Deutsch
  • Seitenzahl:  119
  • Abbildungen:  61
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