Hochschularbeit

Sven Roßbach: Der Musensitz im Kethelhodter Landschaftspark bei Lichstedt – restauratorische Untersuchung, Konzeption und Durchführung der Maßnahmen Zurück
Seitenübersicht:  
 
Zusammenfassung: Den Musen wird als Schutzgöttinen und Inspirationsquellen der Künste und Wissenschaften seit der griechischen Antike in Form von lyrischen sowie bildnerischen Schöpfungen Tribut gezollt. Ob in der antiken Dichtkunst von Homer und Vergil, den neuzeitlichen Werken von Dante, Shakespeare und Goethe, in der Bildhauerei des Praxiteles oder der Malerei von Mantegna – immer wieder wird im Laufe der Kunstgeschichte auf sie verwiesen.
So widmete sich Mitte des 18. Jahrhunderts auch Christian Ulrich Freiherr von Kethelhodt dem Studium der Antike und erinnerte in seinen Bau- und Parkanlagen in Lichstedt bei Rudolstadt immer wieder an das klassische Altertum. Den Musen stiftete er in diesem Kontext auf seinem Parnass, dem Dichterberg innerhalb seines Landsitzes, ein entsprechendes Denkmal, den „Musensitz“.
Auf Grundlage einer Bestands- und Zustandsaufnahme sowie methodischen Vorüberlegungen zur Maßnahmenkonzeption erfolgt im Rahmen dieser Masterthesis die praktische Umsetzung konservatorischer und restauratorischer Arbeiten an dem oben genannten Objekt aus Sandstein. Ziel der restauratorischen Arbeit war es, eine Synthese zwischen gewollter und gewordener Ästhetik zu bilden, indem sowohl die potentielle Einheit des überlieferten Bestandes als auch die ursprüngliche Gestaltung der bildplastischen Elemente wieder erlebbar gemacht wurde.
Die primäre Aufgabe der Konservierung bestand in der Reinigung der über mehr als zwei Jahrhunderte im bewaldeten Außenbereich exponierten Objektoberflächen. Dichte, großflächige Ansiedlungen biogener Auflagerungen und Filmkrustenbildungen über das gesamte Objekt hinweg führten aufgrund des starken Hell/Dunkel-Kontrastes zur visuellen Beeinträchtigung der ursprünglich gewollten Plastizität, Farbigkeit und Materialwirkung.
Der zweite Teil der Arbeit besteht in der methodischen Diskussion und anschließender Ausführung konservatorischer und restauratorischer Oberflächenergänzungen. Auswaschungen toniger Bestandteile resultierten beginnend in Sedimentationszonen zu Schäden bei Materialzerstörung in Form von Rissen, Kavernen und in weiterer Folge Schalenbildungen bzw. Formverlusten. Die langjährige Bewitterung des Objekts führte zu einer kontinuierlichen Reduzierung der Plastizität und so besonders in Bereichen bildgestalterischer Elemente zu einer starken Beeinträchtigung der Wahrnehmbarkeit der ursprünglichen Gestaltung.
Abschließend wird auf die flankierenden Maßnahmen im Zusammenhang einer Neuversetzung und verschiedenen Methoden zur präventiven Konservierung des Objekts eingegangen.

Top

weitere Angaben:
  • Hochschule: FH Erfurt
  • Art der Arbeit:  Masterarbeit
  • Abgabedatum:  2016
  • Sprache:  Deutsch
Zurück

Das Hornemann Institut verfügt ausschließlich über die hier angezeigten Informationen. Für weitere Informationen oder Kopien der Hochschularbeit wenden Sie sich bitte an den Autor/die Autorin - oder wenn kein Kontakt angegeben ist - an die Sekretariate der jeweiligen Fakultäten.