Hochschularbeit

Denise Motschmann: Untersuchung, Konservierung und Restaurierung der Wandmalerei im Festsaal von Schloss Tenneberg Zurück
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Zusammenfassung: Bei der bearbeiteten Wandmalerei handelt es sich um ein für die Zeit typisches Fresko mit
Seccoabschlüssen. Bemerkenswert ist, dass es entgegen der damals üblichen Tendenz von einem
einheimischen Künstler ausgeführt wurde. Über den Künstler Johann Heinrich Ritter, der zu
Lebzeiten einer der meistbeschäftigsten Maler Thüringens war, ist heute leider nur noch wenig
bekannt. Seine Arbeiten im Festsaal und in der Stadtkirche Waltershausen können als die frühesten
und bekanntesten des Malers eingestuft werden.
Das Wandbild ist zentraler Bestandteil des Festsaalensembles. Es personifiziert den Herzog, der in
Hinblick auf den späteren Witwensitz des Schlosses nicht in gleicher Weise wie seine Gemahlin, an
der gegenüberliegenden Raumseite, dargestellt werden kann. Durch die Verwendung
unterschiedlicher Farbigkeiten und Gattungen weist Ritter so den einzelnen Raumelementen
unterschiedliche Bedeutungsebenen zu.
Die Wandmalerei zeigte zu Beginn der Bearbeitung einen stark verlustgefährdeten Zustand. Vor
allem die Überfassung von 1978 führte zu einer Veränderung des authentischen Erscheinungsbildes
der Malerei. So fanden sich im Bereich des Bildfeldes großzügig aufgesetzte hellere und dunklere
Übermalungen, die über die ursprüngliche Farbigkeit hinausgingen und die Feinheiten der Malerei
teilweise verdeckten. Durch die flächige Übermalung der Rahmenarchitektur ging vor allem die
Einbindung in das Raumensemble verloren.
Im Zuge der Diplomarbeit konnte unter anderem die Ursache für das charakteristische Schadbild der
Wandmalerei von kleinsten Putzabhebungen, die zu kraterartigen Fehlstellen führten, geklärt
werden. Es wird durch gequollene tonische Putzbestandteile verursacht, was wahrscheinlich in
direkter Verbindung mit einer längeren Durchfeuchtung steht.
Bei der Bearbeitung wurden verlustgefährdete Bereiche gesichert und der destabilisierte
Putz konsolidiert. Zur Wiederherstellung der authentischen Wirkung der Malerei und der Einbindung
in das barocke Raumensemble wurden die Übermalungen weitestgehend abgenommen.
Die Wandmalerei besitzt nun wieder eine weiche harmonischere Gesamtwirkung. Durch die
freigelegte Rahmung wird die Verbindung sowohl zur Malerei der Decke als auch zur
Wandvertäfelung wieder belebt, wodurch auch das Ensemble ausgewogener erscheint. Es wird eine
regelmäßige Zustandskontrolle des Wandbildes empfohlen. Dies ist besonders wichtig hinsichtlich
der nicht auszuschließenden Reaktion schädlicher Salze.

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weitere Angaben:
  • Hochschule: FH Erfurt
  • Art der Arbeit:  Diplomarbeit
  • Abgabedatum:  2008
  • Sprache:  Deutsch
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