Hochschularbeit

Steffi Wirsing: Möglichkeiten und Grenzen zur Entdoublierung und Entfernung von Epoxidharzen an Grisailleglasmalereien des Tucherschlosses zu Nürnberg. Zurück
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Zusammenfassung: Die vorliegende Master-Thesis beschäftigt sich mit den Möglichkeiten und Grenzen zur Entdoublierung und Entfernung von Epoxidharzen an neun Grisailleglasmalereien des Tucherschlosses zu Nürnberg.
Die profanen Grisailleglasmalereien der Patrizierfamilie Tucher stammen aus dem 16. Jahrhundert und wurden 1968 in Bezug auf den Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Tucherschlosses restauriert. Die Werkstatt Frenzel aus Nürnberg nahm sich der Restaurierung an. In diesem Zusammenhang wurden Reparaturbleie zur Fixierung ergänzter Glasscherben entfernt und durch rückseitige Doublierungen mit klaren, transparent vollflächigen Epoxidharzbeschichtungen erneut fixiert. Dabei kam vermutlich das Araldite® AY 103/HY 951 zum Einsatz.
Das Epoxidharz hat sich nach 45 Jahren derart verändert, dass die Glasmalereien nicht nur durch Schäden wie Glasverwitterung, Glasbrüche, Glasergänzungen und Malschichtverlust geprägt sind, sondern zusätzlich durch eine starke Vergilbung und Versprödung der Klebschicht. Diese Materialveränderungen und das gealterte Konservierungsmaterial führen zu einer Beeinträchtigung in der Wahrnehmung der Glasmalereien.
Die Versprödung des Epoxidharzes stört nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild, sondern birgt in sich bei einem instabilen Bleinetz ohne Außenschutzverglasung einen statischen Unsicherheitsfaktor. Aufgrund dieser Tatsache ist eine Entdoublierung notwendig.
Restauratoren für Glasmalereien vertreten den heutigen Standpunkt, die Doublierungen mit all seinen Nachteilen zu belassen, bis eine adäquate Methode zur Entdoublierung gefunden wird. Um entsprechende Möglichkeiten zur Entdoublierung von Glasmalereien ausfindig zu ma-chen, wurden vorhandene und neue Ansätze aus Literaturen bzw. über Fachkollegen recherchiert.
In der Master-Thesis geht die Autorin auf Methoden, wie die Entdoublierung durch organische Lösungsmittel, Wärme sowie auf Ioddampf ein. Des Weiteren wurde die Methode zur Be-schichtungsabnahme mithilfe eines Lasers aufgeführt. Schließlich stellte sich die Frage, wie Epoxidharz auf tiefe Temperaturen reagiert.

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Schlagworte: Epoxidharzklebstoffe, Araldite AY 103/HY951, Konservierung, Grisailleglasmalerei, Doublierungen, Methoden, Naturwissenschaftliche Untersuchungen, 1,3-Dioxalan, Dimethylsulfoxid, Dichlormethan, Ioddampf
Inhalt: EINLEITUNG

OBJEKTBEZOGENER TEIL

1 ALLGEMEINE OBJEKTINFORMATIONEN
1.1 OBJEKTIDENTIFIKATION
1.2 BESCHREIBUNG DER GLASMALEREIEN
1.2.1 Stilkritische Zuordnung
1.2.2 Gestaltung
1.3 HISTORISCHE UNTERSUCHUNGEN
1.3.1 Das Nürnberger Patriziat
1.3.2 Das Tucherschloss
1.4 RESTAURIERUNGS- UND KONSERVIERUNGSGESCHICHTE
1.4.1 Veränderungen
1.4.2 Ergänzungen
1.4.3 Bleinetz
1.4.4 Konstruktionsveränderung der Oberlichter
1.4.5 Doublierungen
1.4.5.1 Historische Doublierverfahren
1.4.5.2 Rückseitige Doublierungen mit Epoxidharz
1.4.6 Malschichtfestigung
1.5 UMWELT- UND KLIMASITUATION

2 KONSTRUKTION, DEMONTAGE UND TRANSPORT
2.1 EINBAUSITUATION UND KONSTRUKTION
2.1.1 Fensterkonstruktion
2.1.2 Konstruktion der Bleiverglasung
2.2 VORUNTERSUCHUNG DER FELDER BEI GEFÄHRDUNG DURCH DIE DEMONTAGE UND DEN TRANSPORT
2.2.1 Transit
2.2.2 Erschütterungen und Schwingungen
2.2.3 Schwankungen und Veränderungen der relativen Feuchte und Temperatur
2.2.4 Materialien und Hilfsmittel
2.2.5 Transport

3 VORUNTERSUCHUNGEN UND ZUSTANDSDOKUMENTATION
3.1 GLASTRÄGER
3.1.1 Technische Untersuchungen
3.1.1.1 Glaszusammensetzung
3.1.1.2 Zylinderglasherstellung
3.1.2 Schadbilder
3.1.2.1 Glasverwitterung
3.1.2.2 Glasbrüche, Flinsen, Lichtkanten
3.1.2.3 Kratzer
3.1.2.4 Auflagerungen
3.2 GLASMALEREI
3.2.1 Technische Untersuchungen
3.2.1.1 Maltechnik
3.2.1.2 Materialien
3.2.2 Schadbilder der Glasmalerei
3.2.2.1 Malschichtverlust
3.2.2.2 Fehlstellenbehandlung
3.3 VERBLEIUNG
3.3.1 Bleinetz
3.3.2 Schadbilder
3.3.2.1 Bleinetz
3.3.2.2 Kittung
3.4 DOUBLIERUNGEN
3.4.1 Technische Untersuchungen
3.4.1.1 Aufbau der Doublierung
3.4.1.2 Klebstoffanalyse
3.4.1.3 Epoxidharze
3.4.1.4 Klebebänder
3.4.1.5 Glas
3.4.2 Schadbilder der Doublierungen
3.4.2.1 Schadbilder am Glas und Glasmalerei
3.4.2.2 Epoxidharz Araldite® AY 103 / HY 956 und HY 951
3.4.2.3 Epoxidharz auf der Malschicht
3.4.2.4 Rückstände transparenter Klebebänder
3.4.3 Schädigungsgrad

4 SCHADZUSAMMENHÄNGE / URSACHENANALYSE
4.1 GLASTRÄGER
4.1.1 Glasverwitterung
4.1.2 Glasbrüche, Flinsen, Lichtkanten
4.1.3 Kratzer
4.1.4 Schmutz, Auflagerungen
4.2 GLASMALEREI
4.3 TRANSPARENTE KLEBEBÄNDER
4.4 EPOXIDHARZKLEBSTOFF
4.4.1 Chemische Degradation
4.4.2 Thermische Degradation
4.4.1 Thermisch-oxidative Degradation
4.4.1 Photochemische Degradation

5 VARIANTENDISKUSSION
5.1 REINIGUNG
5.1.1 Schmutz, Auflagerungen
5.1.2 Reduzierung von Klebebandresten
5.1.3 Gealterte Fehlstellenbehandlungen
5.2 MALSCHICHTKONSOLIDIERUNG
5.3 MÖGLICHE VARIANTEN ZUR ENTDOUBLIERUNG
5.3.1 Entdoublierung durch Lasertechnik
5.3.2 Entdoublierung durch tiefe Temperaturen
5.3.3 Entdoublierung durch Lösungsmittel / Wärme
5.3.4 Entdoublierung mit Hilfe von Ioddampf
5.4 ERNEUTE FÜGUNG DER GLASSPRÜNGE UND GLASERGÄNZUNGEN
5.4.1 Polymerisationsharze
5.4.2 Epoxidharze
5.4.3 Alternativen zu Glasklebstoffen
5.5 PRÄVENTION

UNTERSUCHUNGEN ZUR ENTDOUBLIERUNG HISTORISCHER GLASFENSTER

6 MATERIALIEN
6.1 PRODUKTE
6.1.1 Glas
6.1.2 Epoxidharz
6.1.3 Schwarzlot
6.2 LÖSUNGSMITTEL UND CHEMIKALIEN
6.2.1 1,3-Dioxalan und Dimethylsulfoxid
6.2.2 Ioddampf
6.2.3 Arbeitsschutz
6.2.3.1 1,3-Dioxalan / Dimethylsulfoxid / Dichlormethan
6.2.3.1 Iod

7 VERSUCHSVORBEREITUNG
7.1 UNTERSUCHUNGS- UND PRÜFUNGSMETHODEN
7.1.1 Visuelle Betrachtung
7.1.2 Lichtmikroskopie
7.1.3 Haftfestigkeitsprüfung
7.1.3.1 Gitterschnittprüfung
7.1.3.2 Klebefolienabzug
7.1.4 Masseermittlung
7.2 PROBENPRÄPARATION
7.2.1 Vorbehandlung der Glasoberflächen
7.2.2 Mischen des Klebstoffs
7.2.3 Verarbeitung des Epoxidharzes
7.2.4 Wärmevorbehandlung
7.2.5 Auftrag des Schwarzlots
7.3 VERSUCHSAUFBAU
7.3.1 Versuchsreihen I / II: tiefe Temperaturen
7.3.1.1 Versuch I: Klimaprüfkammer – Abkühlung auf -20 °C
7.3.1.2 Versuch II: Temperaturprüfkammer – Abkühlung auf -40 °C
7.3.2 Versuchsreihen III / IV: Lösungsmittel
7.3.2.1 Versuch III: 1,3-Dioxalan
7.3.2.2 Versuch IV: Dimethylsulfoxid
7.3.2.3 Lösungsmittelbad
7.3.3 Versuchsreihen V / VI: Ioddampf
7.3.3.1 Versuch V: Ioddampf mit gealtertem Epoxidharz
7.3.3.2 Versuch VI: Ioddampf mit ungealtertem Epoxidharz

8 ERGEBNISSE
8.1 VERSUCHSREIHEN I / II: KLIMAPRÜFKAMMERN (-20 °C; -40 °C)
8.1.1 Beobachtungen
8.1.2 Auswertung
8.2 VERSUCHSREIHEN III / IV: 1,3-DIOXALAN UND DIMETHYLSULFOXID
8.2.1 1,3-Dioxalan
8.2.1.1 Beobachtungen
8.2.1.1 Auswertung
8.2.2 Dimethylsulfoxid
8.2.2.1 Beobachtungen
8.2.2.1 Auswertung
8.3 VERSUCHSREIHEN V / VI: IODDAMPF
8.3.1 Beobachtungen
8.3.2 Auswertung
8.4 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE

SCHLUSSBETRACHTUNG

VERZEICHNISSE
LITERATURVERZEICHNIS
INTERNETQUELLEN / BILDNACHWEIS

ANHANG

A. ANHANG – IKONOGRAFIE

B. ANHANG – FOTODOKUMENTATION
I HISTORISCHE FOTOGRAFIEN
II VERGLEICHSBEISPIEL
III BE- UND ZUSTANDSFOTOGRAFIEN
IV ABLÖSUNGSPHASEN

C. ANHANG – KARTIERUNGEN
I KARTIERUNG VORDERSEITE (sind mit beigefügt)
II KARTIERUNG RÜCKSEITE (sind mit beigefügt)

D. ANHANG – MATERIALANALYSE / RESTAURATORISCHE
UNTERSUCHUNGEN
I MATERIALANALYSE EPOXIDHARZ
II SICHERHEITSTECHNISCHE HINWEISE
III VERSUCHSAUFBAU
IV DOUBLIERUNGEN
V BESCHICHTUNGEN
VI SCHWARZLOT
VII TABELLE

E. ANHANG – TECHNISCHE DATENBLÄTTER UND LITERATURANHANG (sind als separate Dateien mit angefügt)

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weitere Angaben:
  • Hochschule: FH Erfurt
  • Art der Arbeit:  Masterarbeit
  • Erstprüfer/in:  Prof. Dr. Sebastian Strobl
  • Zweitprüfer/in:  Prof. Dr. Meinhard Landmann-Rößner
  • Abgabedatum:  2013
  • Sprache:  Deutsch
  • Seitenzahl:  265
  • Abbildungen:  ja
 
Kontakt:
 
Steffi Wirsing
SteffiWirsing@[Diesen Teil loeschen]gmail.com

Zugehörige Internetseite http://www.tucher-kulturstiftung.de/foerderung.html
 
Anmerkung
Autor/in:
 
Die komplette Arbeit ist gegen eine Schutzgebühr von 10,- € bei der Tucher´schen Kulturstiftung digital (PDF) erhältlich.
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Das Hornemann Institut verfügt ausschließlich über die hier angezeigten Informationen. Für weitere Informationen oder Kopien der Hochschularbeit wenden Sie sich bitte an den Autor/die Autorin - oder wenn kein Kontakt angegeben ist - an die Sekretariate der jeweiligen Fakultäten.