Hochschularbeit

Marika Strohschnieder: Holztechnologische Untersuchungen zur Gefriertechnik als Möglichkeit der Schädlingsbekämpfung unter besonderer Berücksichtigung gefasster Bildwerke. Zurück
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Zusammenfassung: Das Gefrierverfahren zur Schädlingsbekämpfung hat seinen Ursprung in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, wo es sich wegen seiner schadstofffreien Wirkung gegenüber chemischen Bekämpfungsmitteln durchgesetzt hat. Diese besondere Eigenschaft lässt das Verfahren auch für die Anwendung an Kunst- und Kulturgut interessant erscheinen, zumal gesundheitliche Bedenken, Sicherheits- und Umweltaspekte in den letzten Jahren zu gesetzlichen Beschränkungen beim Gebrauch von chemischen Bekämpfungsmitteln geführt und damit großen Nachdruck auf die Entwicklung alternativer Verfahren ausgeübt haben. Neben seinen besonderen Vorzügen der Anwender- und Umweltfreundlichkeit zeichnet sich die Gefriertechnik insbesondere durch den Tatbestand aus, dass bei diesem rein physikalischen, ausschließlich bekämpfend wirkenden Verfahren nicht mit späteren, durch die Behandlung ausgelösten Folgeerscheinungen zu rechnen ist. Gegenstand dieser Arbeit sind die Auswirkungen der Gefriertechnik auf gefasstes Holz, wobei schwerpunktmäßig holztechnologische Untersuchungen vorgenommen wurden. Geleitet von der Fragestellung, ob das Gefrierverfahren für polychrome Holzbildwerke eine Alternativmethode der Schädlingsbekämpfung darstellen kann, wurden Versuchsreihen durchgeführt, deren Ziel es war, einen Überblick darüber zu geben, welchen physikalischen und mechanischen Veränderungen das Holz während des Gefrierprozesses unterliegt, und ob sich diese möglicherweise auf die Malschicht auswirken. Da die Temperaturminderung einen Anstieg der relativen Luftfeuchte nach sich zieht, richtet sich das Augenmerk insbesondere auf das hygroskopische Material Holz, welches auf Veränderungen der Umgebungsfeuchte im positiven Temperaturbereich naturgemäß durch Volumenzunahme bzw. -abnahme reagiert. Als Folge treten Quell- und Schwindbewegungen auf, die bei Überschreiten kritischer Werte das Kunstwerk durch innere Spannungen gefährden können. Veränderungen der Holzfeuchte bewirken darüber hinaus veränderte mechanische Eigenschaften. Neben diesen feuchtebedingten Veränderungen treten rein temperaturbedingte Veränderungen auf, die sich auf die thermische Ausdehnung des Holzes und dessen mechanische Eigenschaften beziehen. Gegenstand der Prüfung war das Ausmaß der Bewegungen und die Auswirkungen auf vorhandene Malschicht. Die Untersuchungen waren bedauerlicherweise durch die Tatsache erschwert, dass keine Informationen zum Verhalten von Pigementen und Bindemitteln bei Gefriertemperatur vorliegen. Wider Erwarten trifft dies bedingt durch das Verhalten von Holz im Gefrierbereich zu. Die Untersuchungsmethoden erstrecken sich auf makroskopische Begutachtung des Holzes, Gewichtsbestimmungen und Dehnungsmessungen sowie makroskopische und mikroskopische Begutachtung der Malschicht. Ergänzend wurden farbmetrische und rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen an der Malschicht vorgenommen.

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Schlagworte: Gefriertechnik, Schädlingsbekämpfung
weitere Angaben:
  • Hochschule: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/ Holzminden/Göttingen
  • Art der Arbeit:  Diplomarbeit
  • Erstprüfer/in:  Prof. Jirina Lehmann
  • Zweitprüfer/in:  Dr. Klaus Dreiner
  • Abgabedatum:  1998
  • Sprache:  Deutsch
  • Seitenzahl:  151
  • Abbildungen:  55
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