Hochschularbeit

Jutta Hansch: Die Wandmalereien der St. Andreas-Kirche zu Burgsdorf (Lkr. Mansfelder Land/ Sachsen-Anhalt). Entwicklung eines Konservierungskonzepts unter besonderer Beachtung der Reduzierung eines Stärkeleimüberzugs. Zurück
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Zusammenfassung: Die Wandmalereien in Kalktechnik, datiert um 1230/ 40, wurden um 1893 freigelegt und mit einem in der Wandmalereikonservierung unüblichen Stärkeleim gefestigt. Der ursprünglich wasserlösliche klare Stärkeleim liegt heute in gealtertem Zustand vor. Der Leim ist wasserunlöslich, versprödet und vergilbt, sowie zum Teil bereits von Mikroorgansimen abgebaut. Der Überzug steht schüsselförmig auf und strappiert dabei die Malschicht von der Tüncheoberfläche. Durch die hygroskopischen Eigenschaften eines organischen Materials neigt der Leim bei Schwankungen der relativen Luftfeuchtigkeit zum Quellen und Schwinden, wobei die Adhäsionskräfte zwischen Überzug und Malschicht größer sind als die Kohäsionskräfte innerhalb der Malschicht bzw. die Adhäsionskräfte zwischen Malschicht und Tünche.
Vor einer Behandlung der Oberfläche muß die Malschicht gefestigt bzw. zum Teil fixiert werden. Das Festigungsmittel darf eine spätere Anlösung des Stärkeleims nicht verhindern, wie auch das Lösungsmittel des Leim die Wirkung des Festigungsmittel nicht verändern sollte. Auf speziell hergestellten Probeplatten, wobei die Maltechnik, ein Stärkeleim, sowie die Schäden künstlich nachgestellt wurden, konnten verschiedene Konservierungsmaterialien getestet werden. Am geeignetsten erwies sich die Malschichtfestigung mit Kieselsäuresther (Fa. Remmers) - schnellhydrolisiert mit destilliertem Wasser. Der Stärkeleim wird zunächst mit einer Ammoniumcarbonatkompresse angequollen und kann dann mechanisch abgenommen werden. Nach der Anwendung von Ammoniumcarbonat ist es notwendig die Oberfläche mit einer aufliegenden Wasserkompresse zu neutralisieren. Durch die Kompressenanwendungen können gleichzeitig leichtlösliche Salze aus der Verputzoberfläche reduziert werden.
Bei der angewendeten Methode konnte der Stärkeleimüberzug nahezu vollständig von der Malschichtoberfläche entfernt werden, wobei die schädigende Wirkung des Leims aufgehoben ist. Nach der Entfernung des vergilbten Überzugs stellt sich die Malschicht wieder in ihrer ursprünglichen Farbigkeit dar.

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Schlagworte: Kalktechnik, Stärkeleim, Überzug, Reduzierung
weitere Angaben:
  • Hochschule: HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/ Holzminden/Göttingen
  • Art der Arbeit:  Diplomarbeit
  • Erstprüfer/in:  Prof. Dr. Ivo Hammer
  • Zweitprüfer/in:  Dr. Thomas Danzl
  • Abgabedatum:  2000
  • Sprache:  Deutsch
  • Seitenzahl:  163
  • Abbildungen:  115
 
Kontakt:
 
Jutta Hansch
Pfuelstrasse 1A
Hansch-Feldmann Restauratoren für Wandmalerei, Architekturoberflächen und Stuck
10997  Berlin
Deutschland
jutta@[Diesen Teil loeschen]hansch-feldmann.de
http://www.hansch-feldmann.de
 
Anmerkung
Autor/in:
 
Der Volltext der Arbeit beinhaltet keine Abbildungen.
 
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DOI (Digital Object Identifier) 10.5165/hawk-hhg/102
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