Academic thesis

Brigitte Grünbeck: Das Engelfenster von 1514 in der St. Johanneskirche von Saalfeld. Untersuchung des Bestands mit seinen Veränderungen und Ergänzungen von ca. 1600 und des 19. Jahrhunderts. Konservierungsmodell unter besonderer Berücksichtigung der Malschichten‐ und Schadensphänomene. Back
Overview:  
 
Abstract: Die in der vorliegenden Arbeit untersuchten und zum Tell restaurierten und konservierten Felder
sind Bestandteile hochwertiger, spätmittelalterlicher Glasmalereien und Drucktechniken aus dem
19. Jahrhundert. An den untersuchten Feldern haben sich große Teile der Bemalungen aus der
Entstehungszeit erhalten.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit lag in der Bestandsaufnahme, Zustandsfeststellung und
Schadanalyse der Malschichten. Die Erforschung der Schadursachen der starken
Korrosionsbildung am schwarzen Überzug (mittelalterliche Felder) und die wechselnde Farbigkeit
der gedruckten Konturfarbe auf dem Teppichfeld sind ist hierbei verstärkt behandelt worden.
Die Untersuchungen bezüglich des schwarzen Überzuges ergaben, dass die Hauptschadursachen
auf die häufigen Taupunktunterscheitungen und auf hohe relative Luftfeuchten in der Kirche
zurückgehen. Deshalb ist als oberste Priorität zum Schutze der gesamten Verglasung des
Langhauses eine Außenschutzverglasung anzubringen. Weiter ist für eine bessere Durchlüftung
des Kircheninnenraumes, besonders in den Wintermonaten, zu sorgen. Kommt es in den eben
genannten kritischen Monaten zu Konzertveranstaltungen oder zu hohen Besucherzahlen in der
Kirche, sollte immer im Anschluss an die Veranstaltung eine Durchlüftung des
Kircheninnenraumes zu erfolgen. Die Untersuchungen bezüglich der Konturfarbe auf dem
Teppichfeld ergaben, dass der Glasmaler bewusst die Farbveränderung als Gestaltungselement
einsetzte. Die Forschung bezüglich der Drucktechnik ergab, dass die Drucke höchstwahrscheinlich
in einem Umdruckverfahren mit metallischen Platten, welches man bisher nur in der
Porzellanmalerei vermutete, ausgeführt worden sind. Die gewonnene Erkenntnis über die
Ausführung kann ein wichtiger Anhaltspunkt für die Anwendung der weitgehend in
Vergessenheit geratenen Verfahrenstechniken des Glasdrucks sein, auf dessen Gebiet unbedingt
weitere Forschungsarbeit zu leisten ist. Die durchgeführten Zustandsuntersuchungen bestätigten
ebenso, dass dringend konservatorischer Handlungsbedarf nötig ist, um die historische
Verglasung vor dem Verfall zu schützen.
Wahrscheinlich erstmalig auf Glas kamen bei Feld 7b im Zuge der ausgeführten Retusche
Maimerifarben zum Einsatz. Diese sind nachfolgend in Bezug auf Alterungsbeständigkeit und ihrer
Haftung auf Glas und Epoxydharzklebungen zu beobachten.

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Details:
  • academic institution: FH Erfurt
  • kind of theses:  Diplomarbeit
  • date:  2000
  • Language:  Deutsch
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