Academic thesis
Sandra Meinung: | Beitrag zur Gestaltungs‐ und Ausführungstechnik von Glasmalereien des 19. Jahrhunderts. Dargestellt am Beispiel eines Chorfensters der Schlosskirche zu Altenburg. Konservierung und Restaurierung eines ausgewählten Musterfeldes. | back |
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Abstract: | Das hier untersuchte Fenster der Altenburger Schlosskirche zeichnet sich durch seine qualitätvolle Gestaltung aus und verdeutlicht – besonders bei naherer Betrachtung – die insgesamt hervorragende handwerkliche Ausführung. Dem Altenburger Fürstenpaar im Jahre 1878 von den Frauen des Landes gestiftet, wurde das Fenster 1879 nach Entwürfen von Bernhard Plockhorst im Königlichen Institut für Glasmalerei in Berlin ausgeführt. Trotz der Entstehungszeit ist besonders die Gestaltung des Inkarnats ‐ und hier besonders der Engelskopf ‐ in seinen Nuancen und dem Wechselspiel von mehrlagigen feinsten Schraffuren, Lasuren und Überzügen eine Reminiszenz an die Maltechnik des frühen 19. Jahrhunderts. Auch wenn divergierende Glasstucke eine routiniertere, weniger aufwendige Malweise reflektieren, so sind es vor allem maltechnische Besonderheiten, die figürliche Komposition und die Visierungen, die die Individualität des Fensters unterstreichen. So lässt sich eine im Ausführungsprozess sehr selten angewandte Methode des „Probeverbleiens” an den Bemalungskanten verschiedener Glasstucke nachweisen. Bemerkenswert ist die größtenteils auf farblosem Glas verschiedenfarbig angelegte Gestaltung, die der Gesamtwirkung des Fensters Individualität und Ausdruckskraft verleiht. Die Geringschatzung, die diesen Fenstern noch in den 80er Jahren unseres Jahrhunderts entgegengebracht wurde, drückt sich in einer geplanten, aber nicht zur Durchführung gelangten Mal3nahme aus, die den Ausbau und die „helle” Neuverglasung der Fenster beinhaltete. Trotz hoher künstlerischer Qualität in der Ausführung sind besonders die Malschichten des Fensters stark gefährdet. Nicht nur Vandalismus und unfachmännische Ausflickungsarbeiten, sondern überwiegend Schädigungen durch Kondenswasser haben verschiedene Details unwiederbringlich zerstört. Hauptaugenmerk zum Schutz der Fenster ‐ und besonders der Bemalung ‐ liegt ergo in der Anbringung der Originale hinter eine isothermale Schutzverglasung. Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführte Beschäftigung mit üblichen Kartierungen führte zum Resultat, ein speziell auf die Schadensproblematik reich bemalter Fenster abgestimmtes Kartierungsschema zu entwickeln. Es diente als Grundlage für die umfassende Kartierung der sechs untersuchten Felder des Fensters s II. Weiterhin galten die ausführlichen Untersuchungen des Malschichtenaufbaus der Erstellung eines konservatorischen Behandlungskonzeptes sowie vor allem als Grundlage für den praktischen Nachvollzug bei den Ergänzungsarbeiten. |
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